Hebron – Krieg zwischen Siedlern und Palestinensern

Mit einem Taxi ging es weiter nach Hebron!

In Hebron ging es in den letzten Jahren und auch Wochen ziemlich strub zu und her. Etwa 800 Siedler leben da in Mitten von 200’000 Arabern. Und diese Siedler sind nicht nur „brave Israelis“. Es sind die agressivsten Siedler vom ganzen Land. Die Schlimmsten der Siedler wollen in Mitten der Altstadt von Hebron wohnen. Der Alte Marktplatz haben sie besetzt und auch Einige Gassen der Altstadt gehören den Siedlern.

In der Gasse zur Grenze zum Siedlungsgebiet sind alle oberen Stockwerke der Häuser auf der Siedlungsseite von den Siedlern besetzt. Nur das Erdgeschoss gehört noch den Palestinensern. Auf den Dächern gibt es Militärs die die arabische Seite genau beobachten, Es gibt Kameras und die Strassen und Gassen zur Siedler Seite hin sind alle blockiert.

blockierte Strasse Zerschossenes Haus

Über der Strasse hängen grosse Metallnetze, um die Palestineser vor den Siedlern zu schützen. Die jüdischen Siedler werfen Steine, Stühle, Metall, alles was ihnen in die Finger kommt auf Palestinenser die unten durch die Strasse gehen.

Schutznetz Schutznetz Militärstellung auf dem Dach

Am 4ten Dezember wurde vom Militär ein von den Siedlern besetztes Gebäude in Mitten des Palestinensischen Gebietes geräumt. Die Bewohner des „Buildings of Peace“ liesen sich nur durch Gewalt des Iralischen Militärs vertreiben. Nachdem vor 3 Wochen ein Gericht die Räumung des Hauses angeordnet hat, ist nun endlich etwas geschehen.

Als Antwort auf die Räumung des Hauses haben jüdische Siedler in in und um Hebron verrückt gespielt. Sie haben mehrere Häuser und Olivenbäume angezündet, mit gummischrot auf die Palestinenser geschossen, In möglichst kurzer Zeit haben sie so viel wie möglich zerstört.

http://www.haaretz.com/hasen/spages/1043612.html;
http://www.haaretz.com/hasen/spages/1042711.html;
http://www.jpost.com/servlet/Satellite?cid=1227702434796&pagename=JPost/JPArticle/ShowFull;
http://www.haaretz.com/hasen/spages/859084.html;
http://www.welt.de/politik/article2834797/Siedler-verwuesten-Hebron-in-einem-Rachefeldzug.html;
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,594557,00.html;

Zum Glück war alles Ruhig als ich dort ankam. Es ist eine Super schöne Stadt, mit vielen schön renovierten Häusern, Kirchen, einem Souq der zu Friedenszeiten sogar den von Jerusalem übertreffen würde, aber die meisten Läden und Häuser im Zentrum sind verlassen. Ein Junge hat mich und den Taxifahrer der mit mir durch die Strassen spaziert ist das Haus seiner Familie gezeigt. Es ist auf der Siedler Seite der Grenzgasse und das einzige Haus das noch nicht von den Siedlern besetzt oder „gekauft“ wurde. Seit Jahren probieren die Siedler das Haus zu bekommen. Sie schüchtern die Familie ein, Ab und zu wird auf das Haus geschossen, und dabei waren 2 seiner Brüder getötet wurden, um den 4 Dezember bei den Unruhen nach der Räumung wurde die Dachwohnung des Hauses angezündet.

Diese Menschen leben unter den unwürdigsten Bedingungen die es gibt, das einzige an das sie noch denken können ist, irgendwie am leben zu bleiben, die Sorge um das Land, das Haus und Hab und Gut haben sie längst hinter sich gelassen, das einzige was noch zählt ist zu überleben.

Ausgebrannte Dachwohnung

Früher war Hebron eine blühende Stadt mit vielen Touristen, Schuh-, Glas- und Geschirrfabriken, in der Altstadt sieht man noch viel dieses früheren Reichtums. In den Strassen die weiter von den Siedlern entfernt sind, ist noch ein Abklatsch des früheren Lebens zu spüren. Die Strassen in der nähe der Siedlung ist total verlassen und beinahe eine Geisterstadt. Alles ist geschlossen und verriegelt.

 

verlassene Strasse

 

Die Einzigen Ausländer die zur Zeit noch in Hebron sind Peacewatchers, die temporäre Internationale Präsenz und die paar vereinzelten Touristen die sich wie ich nach Hebron verirren.
http://www.tiph.org/

Die Abraham Mosche am Rand der Judischen Siedlung ist heute immer noch für die Muslime und auch die Juden zugänglich, seit einem Masaker 1994 bei dem ein Jüdischer Siedler 29 betende Muslime erschossen hat ist die Mosche für die Araber nur durch mehrere Sicherheitsschranken zu erreichen. Ich probierte auch die Mosche zu besuchen, ich kam aber nur durch die erste Sicherheitsschranke. Dann wurde ich angewiesen wieder zurückzugehen. Die Muslimische Seite durfte ich nicht besuchen weil immer noch die Eid-Al-Adha Feiertage sind, und die Judische Seite durft ich auch nicht besuchen, weil irgend ein Offizier am Morgen beschlossen hat, das jetzt auch nur Juden rein dürfen.

Sicherheitsschleuse 1 Sicherheitsschluse 2 Abraham-Mosche

Nach dem ichbei einem kleinen Stand einen Rüblisaft getrunken habe bin ich wieder aus der Gefahren-Zone Hebron abgereist.